Trausdorf an der Wulka ist eine kleine und charmante Gemeinde in der Wulkaebene und liegt an den Ausläufern des Leithagebirges unweit des Neusiedler Sees. Trausdorf ist eine jener burgenländischen Gemeinden, in der die Kroaten vor einigen Jahrhunderten sesshaft wurden.
Das kulturelle Erscheinungsbild der Gemeinde prägen vor allem Brauchtum und Tradition dieser Volksgruppe. Aber auch der Weinbau, der insbesondere durch das pannonische Klima bevorzugt ist, hat eine lange Geschichte in Trausdorf.Trausdorf liegt im nördlichen Burgenland und befindet sich etwa 5 Kilometer südöstlich der Landeshauptstadt Eisenstadt. Der Neusiedler See ist etwa 10 Kilometer entfernt, die Entfernung nach Sopron (Ungarn) beträgt etwa 25 Kilometer. In Trausdorf leben heute etwa 1730 Personen, wovon nahezu die Hälfte noch die kroatische Umgangssprache spricht. Die erstmalige urkundliche Erwähnung des Ortes als „Durug“ stammt aus dem Jahre 1307. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts war Trausdorf im Besitz der Familie Gutkeled. In den Jahren danach wurde Trausdorf von den Mattersdorfer Grafen beherrscht. Als Trausdorf dann an König Sigismund zurückfiel, schenkte dieser die Besitzungen Ladislaus Kaniszai. Da es darauf mit den „Forchtensteinern“ zu Streitereien kam, wurden die strittigen Besitztümer diesen zugesprochen. Die Türkenkriege von 1529 und 1532 brachten Tod und Zerstörung über die Ortschaft. Die verwüsteten Besitztümer wurden mit Kroaten nachbesiedelt. Nach den Urbaren von 1569 und 1580 war Trausdorf ein mehrheitlich kroatisch besiedelter Ort, der unter den Herrschaften von Eisenstadt und Forchtenstein aufgeteilt war.
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Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts prägte die Familie Esterházy die Geschichte dieser Region. Der Erste und der Zweite Weltkrieg hatten in der Gemeinde viele Spuren hinterlassen. Es erfolgten zahlreiche Plünderungen durch die Besatzer, aber auch durch die Ostarbeiter. Der Flugplatz diente damals den Russen als Stützpunkt. 1948 war die Wiederherstellung der zerstörten Häuser abgeschlossen und die Modernisierung der kommunalen Infrastruktur konnte beginnen.
Heute präsentiert sich Trausdorf mit seinen Hofgassen und Häusern mit weißgekalkten Giebelfassaden als eine typische burgenländisch-kroatische Gemeinde. Prägend für das Ortsbild sind die spätbarocke Pfarrkirche (1767) mit Rokokograbsteinen, die Pestsäule (1680) und die Dreifaltigkeitssäule (1838) sowie das sogenannte Papstkreuz, das anlässlich des Besuchs Papst Johannes Paul II im Jahr 1988 errichtet wurde.